Early Opinions to the Mantegna Tarocchi
- Heinrich Brockhaus (commentaries by autorbis)
Heinrich Brockhaus - Ein edles Geduldspiel: "Die Leitung der Welt oder die Himmelsleiter" die sogenannten Taroks Mantegnas. Vom Jahre 1459-60. (Text from 1876)' | English Commentary (autorbis) (in development) |
Die Spielkarten sind viel interessanter, als man weiß. Hier eine Probe, ein Kapitel einer noch ungedruckten Schrift: Spiele und Spielkarten, ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Es soll eine der merkwürdigsten Spielkartenfolgen gezeigt und erklärt werden, die aus 50 altitalienischen Kupferstichen besteht. Sie ist eigentlich längst bekannt, ist sogar berühmt, und die einzelnen Karten werden, wenn sie im Handel vorkommen, von den Kupferstichsammlungen als seltene Inkunabeln mit den höchsten Preisen bezahlt. Aber das Ganze ist seit Jahrhunderten nicht mehr verstanden. Jetzt sei unternommen, es wieder zu erklären.
Diese Karten bildeten ein Geduldspiel. Es sind lauter Bilder. Dürer hat die bunten Bildkarten kopiert, [1] deren Vervielfältigung ,die Stiche sind. Die Karten sind so groß wie drei unserer gewöhnlichen Spielkarten übereinandergelegt, 18 Centimeter hoch und 10 breit, sind damit übrigens noch nicht die größten Spielkarten, die es gibt.
Der herkömmliche Name dafür ist "Taroks Mantegnas". Sie sind zwar, wie man weiss, keine Tarokkarten, auch nicht von Mantegna, aber der Name leitet in die rechte Richtung, indem sie den Tarokkarten und dem Kreise Mantegnas nahestehen, und überhaupt ihr Kartencharakter betont wird.
Kaiser und Papst kommen darin vor.
Es hat früher fromme Spiele gegeben, das ist vor allem zu sagen. Klarstes Beispiel dafür ist ein Kartenspiel "der Apostel mit unserem Herrn""- auch gewiss ein Geduldspiel -, das in dem Inventar einer alten Kunsthandlung in Florenz vom Jahre 1528 vorkommt. Das Inventar verzeichnet Kupferstiche, die man sich gewöhnt hat, einem Kupferstecher Baccio Baldini, den es wohl gar nicht gegeben hat, zuzuschreiben, sie wurden vielmehr von dem Bruder des Malers Cosimo Rosselli, Francesco, angefertigt und verlegt. [2] Ein anderes gutes Beispiel ist ein Kugelspiel, das "Globus-Spiel," erfunden und beschrieben von dem Kardinal Nicolaus Cusanus aus Cues an der Mosel gegenüber Berncastel - es wird noch darauf zurückzukommen sein - aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, mit Christus und dem ewigen Leben. [3] Die jetzt zu behandelnde altitalienische Folge der 50 Karten gehört zu diesen frommen Spielen, was den Leser überraschen wird.
Die frommen Spiele, einst recht ausgebildet, sind fast ganz in Vergessenheit geraten. So hat man die Zugehörigkeit zu ihnen nicht mehr erkennen können und hat dann den Spielkartencharakter der interessanten Folge überhaupt in Frage gestellt und geleugnet. Auch so fiel noch ihre Verwandtschaft mit der Bilderfolge des Tarok auf, da darin teilweise dieselben Karten vorkommen.
| Title and trivial statements: The Mantegna Tarocchi has 50 pictures, the copperplate printings are very expensive. Brockhaus announces his try to explain the meaning. He doesn't see Mantegna as the original engraver, but suggest a relationship to the normal "tarocchi", tarot cards.
He points to the games, which are noted 1528 in the Rosselli-inventory, and the text of Nicolaus Cusanus, De Ludo Glubo, as other "fromme Spiele", religious games.
|
In der Neuzeit sind fromme Spiele selten geworden, immerhin fehlen sie nicht ganz. Ein solches bei uns heisst: "Biblisches Quartettspiel mit Bildern von Schnorr von Carolsfeld. " [4] Seine Bilder entstammen einem sehr hochgeschätzten berühmten Bibelwerk, der "Bibel in Bildern" von Julius Schnorr von Carolsfeld, die 240 grosse Holzschnitte enthält und 1852-62 erschienen ist. Dieses Quartettspiel ähnelt merkwürdigerweise zwei alten vor Jahrhunderten weit verbreiteten Bilder - und Bibelwerken, die als Blockbücher - d. h. seltsame einseitig bedruckte Holzschnitt-Inkunabeln mit leeren Rückseiten - auch längst geschätzt sind: "Armenbibel, Biblia pauperum" und "Spiegel der menschlichen Erlösung, kurz gesagt Heilsspiegel, Speculum humanae salvationis". [5] Unser Quartettspiel ist vielleicht überhaupt durch sie angeregt worden, es erschien bald nach dem Beginn der neueren Literatur über sie. [6] Das System aller drei Bilderfolgen, der zwei alten und der neuen, ist dasselbe: die lehrhafte Zusammenstellung biblischer Bildchen nach ihrem verwandten Inhalt.
Das bekannteste Blockbuch, die alte "Armenbibel" - dieser Titel sagt geschickterweise, dass es sozusagen eine Bibel für das grosse Publikum sein wollte - ist ein Bilder-Auszug aus der Bibel: Seite für Seite wird immer 1 Bildchen aus dem Neuen Testament umrahmt von 2 Bildchen aus dem Alten Testament und 2 Prophetenpaaren, mit wenig Text. So sind es meistens 40 Gruppen. Der ähnliche Heilsspiegel ist auch ein Bilder-Auszug aus der Bibel: Seitenpaar für Seitenpaar wird immer 1 Bildchen aus dem Neuen Testament begleitet von 3 Bildchen aus dem Alten Testament, mit etwas Text. So sind es ungefähr 30 Gruppen von 4 Bildchen.
Das neue Biblische Quartettspiel ist ebenfalls ein BilderAuszug aus der Bibel: Karte für Karte streben zu einander 4 Bildchen aus dem Alten Testament bis zum Anfang des Neuen Testaments, dem Weihnachtsbild. So sind es 15 Gruppen mit 60 Bildchen. Sein Zweck ist: spielend biblische Geschichte zu lernen.
Diese drei Bilderfolgen sind also ähnlich in System, Inhalt und Form. Sie gehören zueinander. Man darf sie auch nacheinander beurteilen.
Wollte man einst auch die Armenbibel und den Heilsspiegel zu dem guten Zweck, biblische Geschichte spielend zu lernen, verwenden, so brauchte man sie nur in Karten zu zerschneiden - die Bildchen haben Kartengröße, das Werkchen war damals wohl keine Kostbarkeit - und wie in unserem Quartettspiel dann wieder spielend zusammenzusuchen in moralischem Spiel. Die Armenbibel in einem Terzettspiel, den Heilsspiegel in einem Quartettspiel. Dass sie so verwendet wurden, ist nicht bekannt, aber leicht möglich, es sei als naheliegende Vermutung geäußert. Auf diese Weise ist zweierlei gut zu erklären; die leeren Rückseiten und die ungewöhnlich starke Verbreitung. Auf der Rückseite kann durch zerschneiden nichts beschädigt werden, weil nichts da ist, so wie auf Karten, und das war im Druck nur auf diese Weise zu erreichen. Sind die Blockbücher überhaupt für einseitige Verwendung so mit leeren Rückseiten gedruckt? Verbreitet war die Armenbibel in einem Jahrzehnt, den 1460er Jahren (1463-70), sogar in 10 Ausgaben, was nicht wieder vorkommt, dann der Heilsspiegel in 5 Ausgaben.
| Brockhaus notes modern religious games, a quartett game production from 1852-162, "Biblisches Quartettspiel mit Bildern von Schnorr von Carolsfeld", which contains pictures of an original work of Schnorr von Carolsfeld, which contained 240 woodcuts. The Gamer itself has 15 groups with 4 pictures, totally 60 cards. He declares a similarity to medieval block-book productions, Armenbibel, Biblia pauperum and Spiegel der menschlichen Erlösung, kurz gesagt Heilsspiegel, Speculum humanae salvationis.
The Armenbibel is described: On each page is a picture of the New Testament, surrounded by 2 pictures of Old Testament and 2 prophets, ogether with few text, totally most ca. 40 Gruppen. The Heilsspiegel is similar: 1 picture of New Testament is accompanied by 3 pictures of Old Testament with few text, ca 30 groups with each 4 pictures.
Brockhaus considers the possibility, that the Armenbibel was perhaps intended to be used as a game (used by cutting the pictures) and notes in this context, that the backside in the blockbooks was empty.
He notes that there was a height in the blockbook production: Between 1463-1470 the Armenbibel had 10 editions and the Heilsspiegel 5 Editions.
|
Aus der Blütezeit der Armenbibel, ihr noch um wenige Jahre voran, stammt das vorliegende altitalienische Geduldskartenspiel. Wir können die 50 Karten in vortrefflicher Nachbildung zur Hand nehmen: "Graphische Gesellschaft, 2. ausserordentliche Veröffentlichung, Die Tarocchi, zwei italienische Kupferstichfolgen aus dem 15. Jahrhundert", herausgegeben von Kristeller 1910. Die bisherige Forschung hat schon ergeben, dass diese Kupferstichfolge um das Jahr 1460 entstanden ist, und zwar in Oberitalien, in dem besonders kunstfreudigen Teil, der von Venedig und Florenz begrenzt wird: in der Mitte liegen Mantua, seit 1460 die zweite Heimat des Malers und Kupferstechers Mantegna, und andere Städte. Fragt man als Geschichtsforscher, wo für die in diesen Karten abgebildeten obersten Menschen, den Dogen, König, Kaiser und Papst, gerade damals der Brennpunkt des Interesses lag, so lautet die Antwort: in Mantua. Dorthin hatte der Papst 1459 einen Konvent ausgeschrieben, der aber kaum, widerwillig, spärlich besucht wurde, während der Papst selbst dort über 7 Monate lang in Geduld wartete . [7] Es war Pius II, ein berühmter humanistischer Gelehrter, übrigens auch ein Kenner Deutschlands, mit bürgerlichem Namen Aeneas Sylvius Piccolomini aus Siena. Mit ihm waren dort zwei Kardinäle, der schon genannte Deutsche Nicolaus Cusanus und der Grieche Bessarion. Eine interessante kleine Gesellschaft. Alle drei waren einst, wie man mit neulateinischem, römischem Ausdruck sagt, Papabiles, für den Papstthron ausersehene Anwärter, von denen schließlich Einer Papst war; fast wären auch Cusanus und Bessarion Papst geworden so wie Pius II, anstatt seines Vorgängers Calixt III. Borgia, und damit wäre der Welt das Schicksal erspart worden, nachher Alexander VI. Borgia zum Papst zu bekommen. Von Bessarion heißt es sogar, er wäre eine Nacht lang Papst gewesen, während des Conclaves nach dem Tode,Pius II [8]. Die drei genannten bedeutenden Herren verbanden eine kurze Zeit hindurch Ost, Mitte und Nord, Griechenland und Deutschland mit Italien. Damals waren sie zusammen in Mantua. Der lange Mantuaner Konvent, der von Juni 1459 bis Januar 1460 dauerte, erwies sich als der wehmütige Traum eines zu höchster Stellung gelangten Gelehrten, als Tragödie. Dort wird das schöne Spiel entstanden sein für ihn und sein.en Kreis, hochstehende Idealisten, über die die Weltgeschichte hinweggegangen ist.
| Brockhaus speaks of his main thesis, an origin of the Mantegna Tarocchi in Mantua during the Congress 1459. General desription of Pope Pius II, Bessarion and Cusanus, but details of the action at the Congress are not given. (Some details of the Congress, not given by Brockhaus: The main activity was in September 1459, when Francesco Sforza spend two weeks there. Cusanus was not present till 6th of October, so the assumed activity, creation of the Mantegna deck, had difficulties to take place. The "lazy" boring time - good for games - at the congress were June till August, cause many guests refused to come quickly - Cusanus also was not there and could invent nothing).
|
Wenden wir uns nun den Karten dieses Geduldspiels zu.
Die beiden obersten Karten mit den Nummern 49 und 50 fallen auf durch ihre philosophischen Bezeichnungen: "Primo mobile", erstes Bewegliches, und "Prima causa", erste Ursache. Beides wird, wie die Theologen und Philosophen wissen, Gott genannt. Mit beidem beginnen die Gottesbeweise zu Anfang der berühmten Theologischen Summe von Thomas von Aquino. Es ist eine grundlegende Stelle, sie wirkt fort in der Philosophie und Weltanschauung von Dante bis heute und bei dem autoritativen katholischen Ansehen des Thomas von Aquino auch weiter in die Zukunft.
Dass Gott existiert, so sagt Thomas von Aquino, kann auf fünf Wegen bewiesen werden: Er ist-
1. das erste Bewegende, das "primum movens."
- 2. die erste wirkende Ursache, die "prima causa efficiens".,
- 3. die Notwendigkeit,
- 4. wie aus den Abstufungen, "ex gradibus" der Dinge entnommen wird, die Ursache des Seins, der Güte und jeder Vollendung, und
- 5. wie aus der Leitung der Welt, der "gubernatio rerum" entnommen wird, das Einsichtige, das Intelligens, von dem alle natürlichen Dinge zum Ziele geordnet werden, und das nennen wir Gott.
In der merkwürdigen Kartenfolge erkennen wir nun:
-
- 1. das erste Bewegende in der Karte, die bezeichnet ist "A, primo mobile XXXXVIIII, 49",
- 2. die erste Ursache in der Karte, die bezeichnet ist "A, prima causa XXXXX, 50" ;
- 3. die Notwendigkeit wird das Ganze durchziehen, wobei das reizvolle, unergrundliche Problem des freien Willens der Menschen mitspricht;
- 4. die Stufen - gradus -, die Gottes Sein, Güte und Vollendung erkennen lassen, führen im Grossen von oben, aus dem Himmel A über Halbhimmlisches - Halbmenschliches B, C, D bis hinab zu uns Menschen E oder S, dann wieder klein im Einzelnen von unten, dem elenden Menschen No. I bis hinauf zu der ersten Ursache No. 50; und
- 5. die Leitung der Welt, die gubernatio rerum, hat das Ganze zu beherrschen. Ob das Spiel so zu benennen ist - vermutungsweise sei es geäussert -. oder wie es sonst hiess - vielleicht Himmelsleiter - sei der weiteren Untersuchung zugewiesen, es kann sich bei literarischer und archivalischer Forschung ergeben, wenn man darauf achtet, denn die italienischen Archive und Bibliotheken sind immer wieder erstaunlich reich.
|
Brockhaus notes, that Thomas of Aquin gave 5 ways to prove god, and this 5 ways he sees allegorically realised in the picture of the socalled Mantegna Tarocchi:
Prove 1: relates to the terminus "primo movens". Brockhaus thinks, that it is represented in the Mantegna Tarocchi 49, "Primo Mobile"
Prove 2: relates to a term "prima causa efficens". Brockhaus detects it in the Tarocchi card Nr. 50, "Prima Causa".
Prove 3: die "Notwendigkeit", that what's necessary; Brockhaus stays vague in his comparition idea.
Prove 4: "ex gradibus", in stages indicating a hierarchy; Brockhaus sees in the Mantegna Tarocchi a "world in stages", developing from top (card Nr. 50) to the lowest stages (card Nr. 1).
Prove 5: Here Brockhaus detects the term "gubernatio rerum", which leads later to the "governance of the world", which as term wanderedthrough internet, usually without being requested of its content.
Brockhaus leaves at this place the question open, if "governance of the world" is a "good name", and hopes that further researches will take place, which possibly will reach the real name of the game.
So far Brockhaus. I personally think (or better "speculate"), that 1459 is too early and that what finally determined the structure of the Mantegna Tarocchi (5x10) happened in the 70ies and perhaps early 80ies with a stronger participation of Lazzarelli and Pope Sixtus IV.
In this context I detected this picture, which - according Vasari - shows in the lower region Pope Sixtus IV. and in the upper region in central position Thomas von Aquin and the whole is known under the name "The Triumph of Thomas of Aquin". It is said to have been produced in 1471, which would mean, immediately after the election of Sixtus IV. Probably this can be interpreted in the way, that Sixtus felt personally enlightened by the teachings of Thomas of Aquin more than anybody else teachings, at least at the begin of his ponteficat.
I tried to determine how popular the motif of Thomas of Aquin was in 15th century. Just trying the search engine of the webmuseum, I got the result, that till 1420-30 Thomas seems to have been occasionally a topic of art, and restarted again after 1471, just with the mentioned picture - perhaps it's a correct conclusion, that Sixtus gave Thomas of Aquin new popularity, but surely this kind of research is not good enough.
But this would mean, that earlier popes, Martin, Eugen, Nicholas to Paul, didn't feel a close connection to Thomas von Aquin, at least not in a similar way as Sixtus IV.
Thomas of Aquin is interpreted as focussing the spheric model of the universe. Surely it can be said, that the Mantegna Tarocchi also focussed the spheric model.
In the early Accademia Romana (1461 - 1468) the seldom words Cosmico and Chronico were used as pseudonyms. Both words seem to refer to the spheric model and they appear in the Mantegna Tarocchi, so perhaps it maybe correctly assumed, that already before the reign Sixtus the idea was prepared ... the Accademia Romana got under serious attack in the reign of Paul II (1464 -1471), but could declare victorious with the election of Sixtus IV., especially by one of the leading members of the Accademia, Platina, who was persecuted and prisoned by Paul, but got the high position as Vatican librarian for Sixtus.
|
Bei der Anordnung von Stufen sei wegen der abgestuften Karten etwas verweilt. Sie liegt nahe, wenn man aufwärts will. Biblisches Vorbild ist die Jakobsleiter (Genesis, Kap. 28). Dantes "Paradies" wird in stufenweisem Aufstieg durchlebt, was man sich hier in den obersten Sphären noch gern vergegenwärtigen möge. Petrarca hat der Parallele zu dem moralischen Menschenleben Worte gegeben, als er bei seiner berühmten Bergbesteigung dachte und schrieb: "Von Tugend zu Tugend ist in herrlichen Stufen zu wandeln."[9]. Ausführlich dargelegt war eine solche Stufenfolge längst drüben in Griechenland in Bessarions Bereich. Denn er war Grieche, und zu dem literarischen Schatz, aus dem in den griechischen Klöstern während der Mahlzeit die üblichen Vorlesungen gewählt werden, gehörte und gehört noch heute eine altchristliche Schrift, die "Leiter (griechisch Klimax))," "Paradiesesleiter (lateinisch Scala paradisi)", des nach ihr benannten Joannes Klimakos. [10] Kardinal Bessarion besass zwei Handschriften davon, er vermachte sie mit seiner ganzen wertvollen Bibliothek Venedig, wo sie in der Marcus-Bibliothek bewahrt sind. [11] Auch wird eine Handschrift davon aus der Umgebung des Kardinals Nicolaus Cusanus mit seiner Bibliothek in Cues im Hospital bewahrt. [12] So war der Gedanke der moralischen Leiter dem Papst und den beiden Kardinälen, die mit ihm warteten, vertraut.
| As the base for the Mantegna Tarocchi Brockhaus identifies the Jacob's ladder (Genesis, Kap. 28). Dante uses the picture, also Petrarca. An older Christian source is "Klimax" (Greek for ladder) or "Scala Paradisi" (Latin) from Joannes Klimakos (525 - 605, hermit and later abbott of the monastery of St. Catherine on Mount Sinai). Bessarion had 2 manuscripts of his text, Cusanus another one. |
Die alte Leiter des Joannes Klimakos hat 30 Stufen. [13] Ebensoviele liegen hier in dem Spiele zwischen den Menschen und dem Himmel, in den Kartengruppen D, C, B, nicht die gleichen, vielmehr wieder persönlich ausgesucht. Hinzugetan sind hier noch 1O Stufen bei den Menschen, Bereich E oder S, und 10 Stufen im Himmel, Bereich A. Hier sind also 50 Stufen vorhanden, sämtlich uns nahegebracht mit wohlausgedachten, anziehend schönen Bildkarten. Die Leiter des Joannes Klimakos schloss mit der Aufforderung (Jesajas 2, Vers 3): "Kommt, steigen wir auf zum Berge des Herrn." Über den Heiligen Berg Gottes, den "Monte Sancto di Dio", schrieb in Pius' II. Umgebung ein Bischof und Pönitenziar (Antonio Bettini) eine Schrift, die dann 1477 in Florenz erschien: der zugehörige Kupferstich zeigt eine Leiter mit Tugenden als Stufen [14]. Das sei als Parallele erwähnt.
Zweck des Geduldspieles wird gewesen sein: eben der göttlichen Leitung der Welt nachzueifern mit den Karten, die man bald so, bald so, wechselvoll wie im Leben zugeteilt erhielt. Auf der Himmelsleiter emporzuklimmen. Es war ein sehr geistvolles moralisches Spiel.
Bei den Abstufungen (gradus) heisst es bei Thomas von Aquino: in den Dingen wird manches mehr oder weniger gut, wahr und edel ("bonum, et verum, et nobile") gefunden, so wie wärmer ist, was mehr dem am meisten Warmen sich nähert; so gibt es etwas, das ist das Wahrste und Beste und Edelste. An diese drei Reiche des Wahren, Guten und Edlen - nach Plato - hält sich die Abstufung in den Karten.
| The ladder of Klimakos has 30 stages - Brockhaus compares this to the section B, C and D of the Mantegna Tarocchi. Klimakos, near to the Mount Sinai, ends his text with "Come, let's climb the mountain of God". (Jesaja 2,3). Bishop Antonio Bettini, near to Pius II, who is suspected to be involved in the production of the Mantegna Tarocchi by Brockhaus, wrote about the holy mountain (Monte sancto de Dio) a manuscript, which appeared 1477 in Florence, it was accompanied by a copperplate engraving which showed a ladder with virtues.
Brockhaus suspects (again), that the socalled Mantegna Tarocchi is a game. He reflects - in unclear manner - a teaching of Thomas of Aquin about "the good, the true and the noble", which he declares as involved in the game.
|
Von oben bis unten, vom Wahrsten, Besten und Edelsten an, werden die 5 Gruppen von Karten gebildet. Sie sind bezeichnet A B C D S, in einer anderen Ausgabe A B C D E. Die Buchstaben sind, wie der Wechsel von S und E ergibt, keine blossen Zahlenzeichen, sondern Andeutungen. Sie zu erraten kann man versuchen. Vielleicht sind sie so zu verstehen - das sei als blosse Möglichkeit gesagt - : Ariae (später im Tarok vorkommend, Lüfte) Luftregion, Beatitudines Seligkeiten, Cognitiones Kenntnisse, Delectationes Ergötzlichkeiten, Egentes Bedürftige oder Subtus unten auf Erden. [15]
Das Original der Spielkarten wird gemalt gewesen sein - es gibt alte gemalte Karten -, aus 50 schönen Bildchen bestanden haben. Die beiden in Kupfer gestochenen Ausgaben werden auf zwei Verleger zurückgehen. Der venezianische Dialekt der Unterschriften wird sich aus der venezianischen Sprechweise dessen, der die Unterschriften angab - Bessarion kann es gewesen sein - erklären.
Jede Gruppe hat 10 Karten. Die 50 Karten sind gruppiert von oben nach unten von A bis E (S) und nummeriert entgegen der Gruppierung von unten nach oben von 1 bis 50.
Reizvoll muten darin an: schon das Gegeneinanderlaufen von Gruppierung und Numerierung, dabei manche überraschende Nachbarschaft, und viele Einzelheiten. In geistvollem Spiel.
Diese schön erdachte Kartenfolge sei nun vorgeführt. Sie ist sehr umfassend, vortrefilich ausgewählt, fesselnd. Von der erstell Ursache, von Gott, bis hinab zu dem elenden Menschen, von dem elenden Menschen bis hinauf zu Gott.
| Brockhaus notes the difference between E- and S-series, not very qualified he suspects about the letters
A = Ariae
B = Beatitudines
C = Cognitiones
D = Delectationes
E = Egentes
S = Subtus
which he sees "just as a suggestion".
|
Als unterste Gruppe S oder E wird der Mensch in 10 Beispielen gezeigt: der arme Elende (Misero), der Diener, der Handwerker, der Kaufmann, der Edelmann, der Ritter, der Doge (also im Gesichtskreis Venedigs), der König, der Kaiser, und als oberster Mensch der Papst.
In Gruppen folgen über den Menschen lauter Idealgestalten. Zunächst sind es die Musen mit Apollo an der Spitze (D 11-20), menschenähnliche Idealwesen.
Die Steigerung des Wahren vertreten dann die Wissenschaften (C 21-30), von der Grammatik an über Musik und Poesie hinauf zur Philosophie und über dieser bis zur Theologie, ideale Körperschaften.
Die beispielsweise angeführte Steigerung der Wärme ist angezeigt durch das Sonnige ("Jliaco", "Helios" Sonne wird ausgesprochen "Jlios"). Daneben (B 31-33) gibt es das Zeitliche ("Chroniko") und das Materielle, Kosmische ("Cosmico").
Die Steigerung des Guten zeigen darüber die Tugenden, von der Mässigkeit an bis hinauf zu Liebe, Hoffnung, Glauben (B 34-40).
Über diesem Allem, in Steigerung des Edlen: die Himmel. Sie steigern sich von dem Mond und den Planeten mit der Sonne bis zu den Fixsternen in der achten Sphäre (A 41-48) und dann sogar noch weiter: Papst Pius II. sagte in einer seiner Mantuaner Reden (humanistisch angehaucht durch Berufung auf den "Redner", nämlich Cicero in " Scipios Traum"): Des Himmelreiches Besitz wird euch angeboten (durch den Türkenkrieg) ; Allen, die das Vaterland fördern, mehren, verteidigen, ist sicher im Himmel ein Platz bestimmt. [16]
Über den Himmeln, zu oberst: Gott, wie gesagt, als "primo mobile" erster Bewegender und "prima causa" erste Ursache CA 49, 50). In der vorobersten Karte A 49 sieht man, wie die erste Bewegung durch einen Engel von der angedeuteten ganz grossen Sphäre auf eine Welt-Sphäre übertragen wird. In der allerobersten Karte A 50 ist die erste Ursache auch in ihrer Wirkung nach Möglichkeit angedeutet durch das strahlende Sphärensystem der ganzen Welt.
Die Spielweise für dieses Geduldspiel ist uns nicht überliefert. Wir müssen uns bescheiden, sie nicht zu kennen.
| Brockhaus describes the socalled Mantegna Tarocchi. At one occasion he cites Pius II, who promised "heaven for a fight against the Turks". |
Als bescheidene Vermutung sei geäußert, dass vielleicht Kugeln den Gang des Spieles irgendwie anzugeben hatten; keine Würfel, die ja verpönt waren, auch kein bloßes poesieloses Kartenziehen. Denn auffällig ist in den Karten die Wiederkehr von Kugeln, von Globen. Der genannte Kardinal Cusanus hat, wie schon anfangs erwähnt, ein hochmoralisches Kugelspiel, das "Globus-Spiel" erfunden, das auf derselben Höhe steht. Hier in dem Kartenspiel ist die höchste Karte A 50 ausgefüllt mit einem ganzen Globen - oder Sphärensystem. In der Größe der Globen anderer Karten wiederholen. sich die Abstufungen (gradus). Es werden danach Kugeln verschiedener Größe im Spiel verwendet worden sein.
Bei uns Menschen S oder E, bei dem Kaiser, ist der Reichsapfel nur ein handgroßer Globus, übrigens nach stark hierarchischer Auffassung von sich aus ohne Kreuz darauf.
Die Musen D haben fast alle einen schon etwas größeren Globus ( die erste, Caliope, hat nur einen kleinen neben sich, die zweite, Urania, hat einen etwas größeren in der Hand, die andern haben ihn neben sich auf der Erde, bis auf eine, Talia, die überhaupt keinen hat), meist schon doppelt so gross wie der Reichsapfel. Das ist als eine Huldigung an die Musen anzusehen. Ihr Führer, der antike königliche Sonnengott Apollo D 20 hat ihn noch etwas größer, kopfgroß, halb irdisch halb himmlisch.
Die meisten Wissenschaften C sind globuslos. Bei ihnen auch die Musik C 26. Sie wird von einem Schwan getragen (auch die Muse Clio von einem, Apollo von zweien). von dem es hieß, dass er an seinem Lebensende singe. Sie spielt Flöte, tritt aber fast auf die zu ihren Füssen liegenden Instrumente. Nach Thomas von Aquino [17] hat die Kirche den Gesang aus dem Alten Testament beibehalten, weil er moralisch ist, nicht aber die Instrumente, weil sie zur körperlichen Delectation treiben, daher gegen die Weisheit seien; die von ihm aus dem Psalter angeführten Instrumente außer der Flöte liegen hier zu Füssen, dabei wohl als modernes Psalterium die Orgel. Die Poesie C 27, auch wie die Musik auf einer Flöte musizierend, hat denselben Globus wie Apollo halb irdisch halb schon himmlisch. Die Philosophie C 28 bekommt zwar eine höhere Stelle, aber ihr fehlt gerade der Globus, wohl als Strafe, sie kommt ja in Waffen, gepanzert, mit Speer und Medusenschild, wie es dem Tadel des Thomas von Aquino entspricht, manche missbrauchten die Philosophie zur Bekämpfung des Glaubens. [18] Von derselben noch mäßigen Größe wie bei der Poesie, doch ganz himmlisch, hat den Globus die Astrologie C 29. Die Theologie C 30 ist - und das ist höchste Anerkennung - erhoben über den Himmelsglobus, der so ausgedehnt erscheint wie das ganze Kartenblatt, sie blickt noch höher hinauf, anderseits auch hinab, d. h. zu Gott empor und auf die Erde hinab, wieder in Anschluss an Thomas von Aquino, nach dem die heilige Doctrin hauptsächlicher von göttlichen Dingen als von menschlichen Taten handelt. [19]
Das Lichtelement, das Sonnenelement "Jliaco" B 31 entsendet Strahlen vom sonnen- und mondartigen Globus, das Zeitelement "Chronico" ist globuslos, das Weltelement "Cosmico" hat den Erd-Sternen-Globus. Die Tugenden, wichtig an sich, sind globuslos.
Die Kenntnis Dantes ist für das Eindringen in die höchsten Sphären Voraussetzung, das ist in Italien selbstverständlich. Die damalige Generation war ganz auf schwieriges Selbststudium auf die Göttliche Komödie selbst und Kommentar-Handschriften angewiesen. Die heranwachsende Generation bekam zur Hülfe bald die ersten Kommentar-Drucke und, die Kupferstiche nach Botticellis Zeichnungen, die aber nur Wenigen zugänglich waren. Seither bieten neuere Danteforscher weitere Hülfe, unter dem Namen Philalethes König Johann von Sachsen, Scartazzini, Franz Xaver Kraus. Dante war, wie er zu Anfang des "Paradieses" sagt, im lichtvollsten Himmel, das ist noch über den anderen Himmeln. Wer über die Anschauungen der damaligen Zeit sich unterrichten will, nehme den gehaltvollen Kommentar des Florentiner Professors und Staatssekretärs Christoforo Landino zur Hand. Wer die Hauptsachen herausgehoben sehen will, wende sich an Philalethes, insbesondere in seinen Erläuterungen über die Tugenden (Purgatorium, 27. Gesang) und über die Himmel (Vorrede zum Paradies, Anhang zum I. Paradies-Gesang). Beides bringt Genuss, wenn man sich hinein vertiefen will nach dem Anfang des "Paradieses":
"Die Herrlichkeit Des, der das All beweget,
Durchdringt die Weltgesamtheit und erglänzet
An einem Orte mehr, am andern minder.
Im Himmel, der zumeist sein Licht empfängt,
War ich und sah, was wieder zu berichten
Nicht weiß und nicht vermag, wer dort herabkommt;
Weil sich, dem Ziele nahend seines Sehnens,
Der menschliche Verstand so weit vertiefet,
Dass kein Erinnern von dort zurückkehrt"
In diese höchsten Sphären führt die oberste Gruppe A. Von der Erde sind unter dem Mond und unter der Sonne in A 41 und 44 beschränkte Landschaften zu sehen, die Erde selbst ist, wie wir das wissen und wie es uns zukommt, nicht ganz zu übersehen. Eine Neuerung erscheint zuerst bei den Planeten Mercur und Saturn A 42 und 47: ihre Grundlage wird sichtbar, es ist die Andeutung eines ganz großen Globus (Kugelsegment). Darüber die "achte Sphäre" A 48, ein mittelgroßer Globus voll von Fixsternen, wird von einem Engel getragen, wieder mit derselben mächtigen Grundlage, der Andeutung des ganz grossen Globus (Kugelsegment).
In der vorobersten Karte A 49 äußert sich das Erste Bewegende, "Primo mobile", mittelst eines Engels, der die Bewegung von ebensolcher Andeutung des ganz großen Globus (Kugelsegment) erhält und dann auf einen Globus von der Größe des Fixsternhimmels überträgt.
Endlich zu alleroberst A 50 offenbart sich die Erste Ursache, die "Prima causa", in dem ganzen wohlgeordneten Globen-System, Sphären-System der Welt, das konzentriert gezeigt wird. Ringsum leuchtet das Empyreum, angedeutet als Strahlenkreis. Sein göttlicher Inhalt ist in der einen Ausgabe angedeutet durch die Evangelisten-Symbole. die andere Ausgabe ist ohne solche sinnliche Andeutung geblieben, die überflüssig ist. Das Empyreum ist der Sitz der Seligen. Das Ziel des Spieles.
In dem "Globus-Spiel" des Kardinals Cusanus war der zum Spiel verwendete Globus, die Kugel im Laufe gehemmt dadurch, dass er an einer Stelle eingedrückt war. Um den Lauf schwierig zu machen wie im Leben, beste Absichten und Vorsätze zu durchkreuzen, sie zu erschweren, wie es im Leben gewöhnlich geschieht. Auf welche Weise das im Geduldskartenspiel geschah, wissen wir nicht. Vielleicht auf dieselbe Weise wie im Globus-Spiel: durch Verwendung eines Spielfeldes mit konzentrischen Kreisen - wie die Karte A 50 und die Figur im Globus-Spiel - und an einer Stelle eingedrückte Kugeln - wie in der Figur des Globus-Spiels zu sehen - Dann gab die Belohnung durch größere Kugeln anstatt der gewöhnlichen kleinen Kugel den Vorteil, dass die höheren Kreise leichter erreicht wurden, denn die größeren Kugeln reichen weiter.
All dies und darüber hinaus jede Einzelheit der 50 Blätter wollte durchdacht sein. Nur Höchstgebildete waren dazu im Stande.
Manchen geneigten Leser wird reizen, manches davon zu ergründen.
| |
Nun wird man sich vor diesen hochinteressanten Karten in großer Geduld den Papst Pius 11. mit seiner Umgebung zu denken haben, ihn, den gelehrten, geistvollen, schreibenden, dichtenden Enea Silvio Piccolomini in den 7 bis 8 Monaten des Wartens in Mantua 1459-60, an der Spitze der Menschheit, im Verkehr mit gewöhnlichen Menschen und Fürsten, durch Gesandte auch mit dem schwierigen Dogen, mit schwierigen Königen und dem schwierigen Kaiser S oder E 1-10. Aus Apolls und der Musen Bereich D fügte er einigen seiner Reden auf dem Kongress antike Verse ein - "Jacet extra sidera tellus"; "Justum et tenacem propositi virum" usw.; "Jbi fas, ubi plurima merces". [20] - Zum Schluss des Kongresses leitete er das liturgische Schlussgebet ein mit einem psalmenartigen Gebet. [21] Alle Gelehrsamkeit C brauchte er dort bei der Arbeit, mehr noch die Tugenden B, um möglichst weit in die Nähe des höchsten Zieles A 49, 50 hinaufzudringen. Das Spiel seines Lebens.
Fassen wir das Gesagte zusammen. Wir bekommen hier eine ernste, sehr würdige Betrachtungsweise der Welt in ihrer göttlichen Leitung zu sehen. Anziehend in Bildung und Ausdruck. Diese Kartenfolge ist ein bedeutendes Werk. Sie hat großen Kulturwert. Es ist ein günstiger Fall, dass sie sich durch die damals erst kürzlich erfundene vervielfältigende Kunst erhalten hat. Wer mag dieses Spiel ausgedacht haben? Vermuten lässt es sich.
Es ist ein auffallend optimistisches Spiel, ein besonderes Zeichen der damaligen Zeit, der Niederschlag einer weltgeschichtlichen Episode, angefüllt bis auf die Rätsel der Gestirne mit durchweg erfreulichen Karten, ohne die Schlechtigkeiten dieser Welt, die so ein Weilchen nicht zum Worte zugelassen wurden, schwiegen. Es war geeignet zur idealen Erholung, war zu diesem Zwecke so ausgedacht.
Zur Würdigung dieses Bilderspiels sei angeführt, was der Kardinal Nikolaus von Cues, damaliger Begleiter des Papstes, über sein andres Spiel, das "Globus-Spiel", sagt: [22]
Luditur hic ludus: sed non pueriliter at sic
Lusit ut orbe novo: sancta sophia deo
.
"Nicht kindlich ist dies Spiel zu spielen,
Wie heilig Weisheit in der neuen Welt
Vor Gott, so will gespielt es sein."
So hat man dieses Werk zu verstehen.
| | The original text of Heinrich Brockhaus seems to have been written in the year 1876, the following notes to the text seem to have been added 1933. Brockhaus, Heinrich: Ein edles Geduldsspiel: Die Leitung der Welt oder die Himmelsleiter. Die sog. Tarocks Mantegnas vom . Jahre 1459-1460 aus Miscellanea di Storia dell'arte in onore di Igino Benvenuto Supino, Firenze 1933, . S. 397 - 416
1 Abgebildet in dem grossen Werk Zeichnungen von Albrecht Dürer herausgegeben von Lippmann und Winkler, 7 Bände (1883-1929).
2 Mitteilungen des Kunsthistorischen instituts in Florenz, 1. Band (1911), Vortrag von mir im Februar 1909 Ein altflorentiner Kunstverlag. Der Katalog des British Museum hat die Umbenennung damals gleich angenommen.
3 Abhandlung De ludo globi, in den Opera des Nicolaus Cusanus.
4 Verlag von Ernst Kaufmann in Lahr, Baden (ohne Jahr), vielleicht Neuausgabe des 1875 im Verlag von Meisel in Herisau erschienenen gleichnamigen Quartettspiels.
5 W. L. SCHREIBER, Manuel de l'amateur de la gravure sur bois et sur metal au XV. siecle, Band IV (1902), Abbildungen in Band VII und VIII (1895, 1900). Dort auch Angabe von Neudrucken. Neue Untersuchung: ENGELHARDT, Der theologische Gehalt der Biblia pauperum, Heft 243 (1927) der Studien zur deutschen Kunstgeschichte.
6 Zwölf Jahre vorher, 1863, hatte die neue Armenbibel-Literatur begonnen mit einer Schrift von Camesina und Heider.
7 Die Akten des Mantuaner Konvents: MANSI, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio, Band 32 (1902) und 35 (1902).
8 VESPASIANO DA BISTICCI, Vite di uomini illustri, herausgegeben von ANGELO MAI (1859), Seite 146.
9 PETRARCA, Epistolae familiares, Buch IV, I, Epistel.
10 Ausgabe der Klimax: MIGNE, Patrologia, griechische Serie, Band 88. Vorlesungen in den griechischen Klöstern: Seite 83 und 194 (Anmerkung) meines Buchs über Die Kunst in den Athos-Klöstenz (2. Auff. 1924).
11 MIGNE, derselben Serie Band 161 (Bessarion), Spalte 707, 712.
12 J. MARX, Verzeichnis der Handschriften-Sammlung des Hospitals zu Cues bei Berncastel an der Mosel (1905), Seite 64.
13 13 aufgezählt in Mignes Band 88 in Spalte 630 und 2017-18.
14 14 Abbildung: Chalkograhische Gesellschaft, 1892.
15 Ein ganzes Alphabet ist erklärt von Joannes Klimakos, wieder als ein Spiel, Literarisches Spiel, "Ludus literarius", von A bis Z: MIGNE, Band 88, Spalte 1018. Zum Vergleich geeignet eine Handschrift in Cues: J. MARX, Seite 59, Nr. 8.
16 MANSI, Band 32, Spalte 2 I 8-9.
17 Tabula aurea zu Thomas von Aquino. Schlussband seiner Werke con F. Petrus a Bergamo, Stichwort: Musica.
18 Daselbst, Stichwort Philosophia.
19 Daselbst. Stichwort Theologia, 10, Stelle, wieder vom Anfang der Summa theologica, I. Quaestio, Artikel 4 und S.
20 MANSI, Band 32 (1902), Spalte 209-214. 240, 247.
21 Daselbst im Nachtrag der Congress-Akten. Band 35. Spalte 117-120.
22 Opera, Ausgabe von 1514, in der Mitte der Schrift De ludo globi, am ursprünglichen Schluss.
| |
(installed with some practical help from Samten de Wet, thanks) |